Freitag, 28. Dezember 2012

Die Rauhnächte



Als Rauhnächte werden die 12 Nächte zwischen Weihnachten und Neujahr bezeichnet. Sie sind die geheimnisvollste Zeit des Jahres. Der Name soll ursprünglich von „Rauch“ abstammen, also räuchern, oder von  „Rauh“ von wilden haarigen Ungetümen und Dämonen welche gerne zu dieser Zeit ihr Unwesen in Haus, Hof und Stall treiben.

Früher wurden deshalb diese Nächte dazu benutzt um zu orakeln, zu räuchern und sich intensiv mit der Natur zu beschäftigen. In dieser Zeit, sagte man,  stehe das Geisterreich offen und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister hätten Ausgang.   Der Vorhang zur magischen Welt wird dünn in dieser Zeit und lässt auch den normalen Menschen in ein anderes Reich schauen.
 


 

Für unsere Vorfahren waren es heilige Nächte an denen weder hart gearbeitet noch etwas Neues begonnen wurde. Das Feiern in der Familie war genauso wichtig,  wie das Beobachten der einzelnen Tage. Es wurde  jeder einzelne der 12 Tage mit den kommenden 12 Monaten gedeutet , dabei wurde genau beobachtet was an diesen Tagen passierte .

Es wurde auch keine Wäsche gewaschen, denn wenn weiße Leinentücher auf der Leine hingen, so glaubte man,  würde im darauf folgenden Jahr jemand aus der Familie sterben. Man sollte auch nicht schwer arbeiten, Garn spinnen, oder mit dem Reisigbesen kehren.
 

Oft wurden diese Nächte auch die Perchtennächte genannt, denn die wilde Frau Percht, die mächtigste Unterweltgöttin im Alpengebiet  ( hieß oft auch Frau Holle)  trieb mit ihren Gesellen ihr Unwesen, ritt durch den Wind und sammelte verlorene Seelen auf die sich auf verwunschenen Plätzen trafen, oder noch umher irrten. Verkörperte Güte und Schrecken gleichzeitig , wirkte wie eine Richterin über Gut und Böse und war die Hüterin der Menschen, befahl dass Talente genutzt und schlechte Angewohnheiten möglichst abgelegt werden sollten. Deshalb war es in der Zeit der Rauhnächte besonders wichtig, alles im Haus und an sich selbst rein und sauber zu halten.

Mit kleinen Dingen wie ein Schüsselchen Milch oder ein paar Kekse die draußen auf das Fensterbrett gelegt wurden, konnte man die Geister friedlich stimmen und sie vielleicht auch dazu bewegen im neuen Jahr etwas Gutes zu tun, oder einen langgehegten Wunsch zu erfüllen.
 
 
DAS RÄUCHERN:

Um das Haus und den Hof vor ungebetenen Gäste zu schützen, um die Tiere gesund zu halten, zum Schutz vor Unwetter, Unglück und Krankheiten,  aber auch um das neue Jahr zu begrüßen wurden der Stall, das Haus ,auch der Garten und die Felder geräuchert.
Dazu wurden meist Kräuter, Harze und Wurzeln benützt, die über etwas Glut erhitzt wurden.