Samstag, 3. Mai 2014

Der neue Maibaum




Ein Maibaum ist mit Sicherheit die größte Zierde für jedes bayerische Dorf. Und auch zu unserem Dorf gehört der Maibaum wie der Kirchturm dazu.
Alle sechs Jahre wird er in Schwangau aufgestellt.
Natürlich wie immer am 1. Mai. Und es gab kaum einen Einheimischen der sich das Großereignis entgehen ließ.
Am Thomastag letzten Jahres wurde der Baum fachmännisch geschlagen und sorgfältig hinter dem Alpsee im Wald aufgehölzelt.


In der Nacht vor dem 1. Mai ist er natürlich gefährdet, von "bösen Buben" gestohlen zu werden , aber es gab Bewacher die wie Cerberus auf "ihren" Baum aufpassten. Und keiner wusste wo sie ihn versteckt haben.
Mit einem geschmückten Pferdefuhrwerk zog er dann schließlich ins Dorf ein.
Übriges war er soooo groß, dass man sogar noch etwas abschneiden musste.







In vielen Gemeinden ist es üblich den Maibaum mit Hilfe eines Kranes hoch zu ziehen. Bei uns natürlich nicht. Denn es gibt hier genug junge Männer mit Muckis im Dorf, die mit Hilfe von Stangen und Seilen den 4 !!  Tonnen schweren Baum in die Höhe hieven.  Zur Sicherung diente nur ein dickes Seil, das an einem Lastkran befestigt war.






Dazu braucht man natürlich viel Zeit. 2 Stunden benötigten sie fast dazu.
Aber alles reine "Handarbeit".




  Doch hier zählt nicht nur Kraft, sondern auch viel Genauigkeit. Denn der Baum muss genau passend in die vorbereitete Hülse passen.





Mit viel Hauruck stemmten sie Meter für Meter den Baum in die Höhe. Immer voll Konzentration.





Dann wird nachgeprüft und gemessen. Hudeln gibt's hier nicht.






Hier halfen die Jungs sämtlicher Vereine zusammen.






Und kurz vor Mittag war es geschafft. Der Baum stand und die Musik spielte dazu.





Die Schilder zeugen von den Schwangauer Handwerksbetrieben


 und wurden mit viel Liebe neu gemalt.







Zum Schluss kletterte noch ein ganz mutiger junger Mann der Bergwacht nach oben, um das Sicherungsseil zu lösen. Das muss man sich erst mal trauen.




Das Prachtstück steht sicher und fest.

Es ist geschafft. Hinter allem steckt viel Arbeit und Vorbereitung, viel Mühe und Kraft und natürlich eine große Liebe zum eigenen Dorf und zur  Tradition. Dieses Werk ist nur möglich wenn wirklich viele Menschen zusammen helfen.
 Und jetzt darf gefeiert werden!!

Ein Franzose der neben mir stand meinte: "Ich bin extra aus München gekommen und etwas zu erleben was typisch bayrisch ist und...  Ja, ja, ja genau das ist es!!"