Freitag, 4. Oktober 2013

Gehzeiten in Nesselwang


„Die Konsum- und Spaßgesellschaft gehört immer mehr der Vergangenheit an. Bei den Menschen ist zunehmend eine Suche nach Sinn und Orientierung festzustellen. Hektik, Leistungsstress und Reizüberflutung sind nicht nur Schlagworte, sondern belasten viele Menschen“

Damit wirbt Nesselwang für einen wunderschönen Weg, der sich Gehzeiten nennt.


Den Weg wollten wir schon lange mal gehen.
Sechs Stationen mit Symbolen, zum Nachdenken, Innehalten, Meditieren.

In Nesselwang Richtung V- Markt abbiegen, dort immer geradeaus bis zur Rindegger- Tanne. Hier findet man einen großen Parkplatz und schon geht es los.




Nach einem gemütlichen Spaziergang die erste Station. Ich mache mich auf den Weg. Natürlich sollten man sich ein bisschen Zeit nehmen, jede Station auf sich wirken lassen. Empfohlen sind 10 bis 15 Minuten.
Stehen bleiben und lesen, sich vielleicht auch eine Weile setzen.



Innehalten und auch Nachdenken.


Durch den Bogen geht der Weg über wundervolle Wiesenwege, am Waldrand vorbei. Auf Wegen auf denen kein Auto fährt, auf denen man fast allein ist.



Hier das Labyrinth. Wir gehen langsam die schmalen Wege ab.



Mal scheint der Weg kein Ende zu nehmen, dann fühlt man sich den Ziel ganz nah. Aber es gibt nur einen Weg der zur Mitte führt.




Durch Viehweiden führt der Weg zum Atlesee. Hier öffnet sich die Natur vor dem Menschen in großer Weite. Allein der wunderschöne Blick über die Landschaft lässt einen innehalten . Dort soll über einen schmalen Steg balanciert werden, hier darf man gerne Hilfe annehmen und sich gegenseitig führen.




Zeit für andere, heißt diese Station.

"Manchmal ist mein Weg breit und fest, manchmal ist mein Weg schmal und schwierig"





 
Durch den Wald geht es langsam wieder zurück. Die Welt zieht sich wieder zusammen. Der Weg wird enger...
 

 
.. dafür öffnet sich der Himmel über einen.
 


Jetzt soll man sich setzen oder legen, der Himmel spannt sich dann darüber. Und ein kleines Stück Himmel wird für den Betrachter fast zum Eigentum.



Hier kann man zur Ruhe kommen und ein wenig innehalten vom hektischen Leben.

"Wenn ich es in mir still werden lasse, geschieht mit mir am meisten."


 
 
Durch das Glasauge sieht der Betrachter die Welt verkehrt. 
 
 
 
 
Ist die Welt eigentlich immer richtig herum? frage ich mich.
Sollte man mal seine Gedanken ändern?
 



Auf der Steele ein Sinnspruch von Grass.



Die letzte Station, einen drehbare Holzscheibe.




Jeder einzelne dreht sich seinen eigenen Sinnspruch zum Nachdenken.

Dort kann man sich auch in ein Buch eintragen.





Die reine Gehzeit beträgt gemütlich ca. eine Stunde. Es gibt keine großartigen Steigungen und alles ist bequem zu gehen.
Man sollte sich aber trotzdem mehr Zeit nehmen, um die Stationen bewusst zu erleben, wirklich inne zu halten und sich auch hier und da mal ein paar Minuten hinzusetzen. Man kann den Weg auch geführt laufen. Siehe Link unten.

Wer den Weg allein und ganz bewusst gehen will, sollte sich nicht unbedingt einen Sonn- oder Feiertag aussuchen, denn die Stecke wird auch von Walkern, Wanderern und Mütter mit Kinderwägen genützt .
Also einen ruhigen Vormittag, vielleicht ganz früh und am besten unter der Woche.

Mehr noch unter:

http://www.nesselwang.de/gehzeiten