Heute findet man nur noch selten Gras dass an den "Huanze" getrocknet wird.
Diese Art das Heu zu machen war früher einmal der Brauch, denn der erste hohe Grasschnitt wurde mit einer dreizackigen Gabel ,immer entgegengesetzt, auf die doppelten Holzkreuze gelegt. Obenauf ein Büschel Gras ,dass das Ganze wie ein kleines Dach abschloss. Damit konnte das Gras auch bei nicht so gutem Wetter trocknen und ein Regentag war nicht so schlimm. Huanze machen ist eine kleine Kunst die fast nur noch die Alten beherrschen. Denn arbeitet man schlampig oder stümperhaft fällt das Gras nach einem Tag herunter.
Heute gibt es andere und schnelleren Methoden das Heu einzubringen.
Wirklich mühsam zu machen und bei uns kann das nur richtig mein Vater. Das Gras in unserem Garten bekommen die Kamerunschafe.
Auch dazu hat A. Weitnauer 1958 in seinem Buch "Bei uns im Allgäu" geschrieben:
Der größte Reichtum das Allgäus sind seine Wiesen. Nirgendwo gibt es so gutes und fettes Gras wie im Allgäu. Die Graskultur und die Technik der Heuernte sind eine Allgäuer Spezialität. Eine Besonderheit sind dabei die "Hoinze", ein Wort das die Fremden nicht aussprechen können und die Einheimischen nicht erklären können.
Die Allgäuer Hoinze haben auch in der Kriegsgeschichte schon eine Rolle gespielt. In den Napoleonischen Kriegen hielt einmal eine französiche Kampftruppe in der Gegend von Isny einen mit Tausenden von Hoinze bestückten Wiesenhang in der Abenddämmerung für eine ausgeschwärmte gegnerische Kriegsmacht. Angesichts dieser gewaltigen Überzahl des Feindes zogen die Franzosen vor, sich schleunigst zu retirieren.."